Am 2151944 wurde ich in Trier als 5. Kind einer Dachdeckerfamilie geboren. Fünf Tage nach meiner Geburt wurde das Haus durch einen Bombenangriff zerstört. Dabei wurde ich unter den Trümmern begraben und war für meine Eltern nicht mehr aufzufinden. Ich erlitt schwerste Kopf- und Knochenverletzungen. Fremde Leute brachten mich in ein Krankenhaus, wo es 18 Monate dauerte, bis ich wieder einigermaßen hergestellt war. Physisch wie auch psychisch waren die Folgen des Bombenangriffs gravierend.
Da ich meine Kindheit und Jugend vor allem in Heimen verbrachte und demzufolge keine ausreichende Unterstützung zur Bewältigung all meiner Probleme hatte, fing ich an zu suchen. Die Folge war, dass ich mit 24 Jahren intuitiv eine Reise nach Südamerika in den Urwald wählte. Durch die dortige Begegnung mit Naturvölkern lernte ich mich erst einmal als Mensch, dh frei von Autoritäten und Untertanengeist, zu begreifen. Ich erkannte ferner, dass im Menschen Fähigkeiten vorhanden sind, von denen unsere materiell bestimmte Gegenwart keine Vorstellung hat. Nach dieser achtmonatigen Erfahrung in den Jahren 1968 und 1969 kehrte ich für 4 Monate nach Deutschland zurück, um vom Sommer 1969 noch mal für 4 Monate nach Nordafrika (Algerien und Tunesien) zu gehen. Die Zeit dort verbrachte ich außerhalb der Zivilisation bei nomadisch lebenden Volksgruppen.
Bei ihnen habe ich beobachtet, wie man ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in einer Gemeinschaft führen kann, was mich sehr geprägt hat. In der Folgezeit bis 1976 arbeitete ich in meinem von 1960 bis 1963 erlernten Beruf als Dachdecker. Einen weiteren Einschnitt in meinem Leben brachte die Geburt meiner Tochter Anna im August 1976. Sie kam mit leichtem Untergewicht zur Welt, so dass man sie in der Klinik in einen Brutkasten legte. Zur Begründung gab man an, die WHO schreibe dies vor. Das war für mich nicht nachvollziehbar.